
Am 23. Mai 2025, dem Geburtstag des deutschen Grundgesetzes, fand an der Hochschule für Finanzwirtschaft & Management (HFM) eine Vortragsveranstaltung mit Prof. Dr. Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB), statt. Unter dem Titel „Demokratie lebt vom Mitmachen“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Finanzwelt und Gesellschaft über den Zusammenhang zwischen ökonomischer Bildung, Vertrauen in Institutionen und demokratischer Teilhabe.
Prof. Bernd Heitzer, Rektor der HFM, betonte in seiner Begrüßung die Rolle der HFM im Kontext politischer Bildung: „Demokratie erfordert die Möglichkeit, mitmachen zu können. Dafür brauchen Bürgerinnen und Bürger umfassende Informationen und Bildung – insbesondere in Finanzfragen. Finanzielle Bildung ist eine Aufgabe fürs Leben. Die Hochschule vermittelt finanzielles Wissen als Grundlage für wirtschaftliches Wohlergehen und gesellschaftliche Teilhabe.“
Auch Prof. Dorothee Dzwonnek, Vorsitzende des Internationalen Demokratiepreises Bonn e.V., unterstrich die gesellschaftliche Relevanz des Themas: „Jeden Tag lesen wir von neuer Zollpolitik, von neuen Kryptowährungen und gewinnen noch stärker als sonst den Eindruck, dass Geld die Welt regiert und damit auch in unsere demokratischen Grundfesten eingreift. Es ist wichtig, unsere Werte, unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie auch in Zeiten aggressiver Geldpolitik schützen zu können.“
In ihrem Vortrag stellte Prof. Isabel Schnabel heraus, dass finanzielle Bildung weit mehr ist als eine wirtschaftliche Kernkompetenz: „Finanzielle Bildung ist eine unverzichtbare Lebenskompetenz. Wer verstehen will, worum es in der Geldpolitik geht, braucht Zugang zu Wissen. Das betrifft insbesondere junge Menschen und Frauen. Wissen ist eine Voraussetzung für Vertrauen. Entscheidungen der EZB können nur dann wirksam sein, wenn die Menschen verstehen, was sie bedeuten. Deshalb bemüht auch die EZB sich darum, ihre Maßnahmen verständlich zu kommunizieren. Ökonomische Bildung muss zu einem festen Bestandteil unseres Bildungssystems werden.“
Im Anschluss diskutierten die Gäste in einer lebhaften Fragerunde verschiedene Aspekte der Relevanz von Finanzbildung. Beim anschließenden Empfang gab es weiteren Gelegenheiten für den fachlichen und persönlichen Austausch.
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