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Teilnehmer des Symposiums verfolgen den Vortrag in der Aula der HFM
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Bankenregulierung: Geschärfter Blick nach vorn

Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsrisiken dominierten als Top-Themen das wissenschaftliche Symposium ‚Bankenaufsicht‘ der Hochschule für Finanzwirtschaft & Management. Auf Finanzinstitute kommt regulatorisch einiges zu.
 

Während in der Hochphase der Corona-Krise die Bankenaufsicht aus Rücksicht auf die Kapazitäten der Kreditwirtschaft Prüfungs- und Regulierungsaktivitäten zurückstellte, stehen nun wieder umfassende Prüfungen und die Umsetzung neuer Vorhaben für die Finanzhäuser an. Pünktlich zur – um ein Jahr verzögerten – Veröffentlichung des Basel III-Pakets durch die EU-Kommission und in Erwartung der 7. Novellierung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) im kommenden Jahr kamen zum alljährlichen Symposium ‚Bankenaufsicht‘ der Hochschule für Finanzwirtschaft & Management (HFM) wieder zahlreiche Fach- und Führungskräfte von Banken und Sparkassen zusammen. Von unschätzbarem Mehrwert waren – wie bereits von den früheren Symposien der Hochschule bekannt – die umfassenden Einblicke aus erster Hand und die damit verbundenen handfesten Handlungsempfehlungen für nahende Prüfungen und Umsetzungsfragen.

Im klaren Fokus des Fachprogramms standen die Top-Themen Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung mit den einhergehenden Chancen aber vor allem auch Risiken für Banken und Sparkassen. Insgesamt sieben hochkarätige Referentinnen und Referenten aus der Bankenaufsicht und der Finanzpraxis skizzierten aktuelle Herausforderungen und künftige Entwicklungen der Regulierung.

Nachhaltigkeitsrisiken im Fokus der Bankenaufsicht

Der Blick auf die neue Prüfungsrealität oblag Prof. Dr. Thomas Dietz, Referatsleiter bankenrechtliche Prüfungen bei der Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Berlin und Brandenburg. Laut Dietz müssen sich die Institute darauf einstellen, dass in Aufsichtsgesprächen die Handhabung von Nachhaltigkeitsrisiken stärker thematisiert werde. Das erfordere wiederum eine Erweiterung und Anpassung der Methoden der Risikoerfassung. So habe die Flutkatastrophe im Ahrtal beispielsweise klargemacht, dass klassische Risikomodelle bei der Modellierung der Auswirkungen von Klimarisiken an ihre Grenzen stoßen. Dietz appellierte daher an die Anwesenden, diesbezüglich mehr szenariobasierte Analysen und Stresstests durchzuführen. Wichtig sei auch die Gewinnung einer Datenbasis zu Nachhaltigkeitsrisiken. Die Prüfer sind sich aber der aktuell noch vorhandenen Daten- und Messproblematiken bewusst und berücksichtigen diese entsprechend.

Prof. Dr. Thomas Dietz

Transformationsprozesse richtungsweisend

Zu begrüßen ist aus Sicht von Prof. Dr. Anja Schulz, Inhaberin der Stiftungsprofessur Bankenregulierung an der HFM, neben der Terminverschiebung von Basel III auf Anfang 2025 vor allem ein Punkt: „Die Mittelstandsprivilegierung bleibt bestehen. Das ist ein positives Signal für diese Finanzierungen und die Kreditversorgung von kleineren und mittleren Unternehmen. Und es zeigt, dass die EU-Kommission die Besonderheiten der europäischen Wirtschaft weiterhin berücksichtigt“. Schulz, die gemeinsam mit Prof. Dr. Anne Böhm-Dries, Prorektorin für Lehre an der HFM, durch die Veranstaltung führte, sieht die Transformation durch Digitalisierung mit den einhergehenden neuen Geschäftsfeldern und -prozessen als weiteren zentralen Dreh- und Angelpunkt in der zukünftigen Bankenregulierung an. „Dort und im Bereich Nachhaltigkeit wird sich die Aufmerksamkeit konzentrieren. Die Finanzinstitute tun gut daran, sich bereits jetzt auf diese Themen vorzubereiten.“

Rückblick: Vorträge und Referierende des Symposiums ‚Bankenaufsicht‘ vom 27.10.2021

  • Aktuelle Entwicklungen der europäischen Bankenaufsicht
    Reinhold Vollbracht, Leiter der Stabsstelle ‚SSM-Bankenaufsicht/JST-Koordination‘, Deutsche Bundesbank
  • Wesentliche Neuerungen bei der Auslagerung zum 01.01.2022 durch MaRisk und FISG sowie Eckpunkte der 7. MaRisk-Novelle
    Dr. Torsten Kelp, Referatsleiter BA 54-SREP, Risikomanagement, OpRisk und Institutsvergütung, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
  • Aktuelles aus dem Fachrat Banksteuerung
    Hubert Winter, Vorsitzender des Vorstands, Kreissparkasse Grafschaft Bentheim zu Nordhorn
  • Aktuelle Ansätze zur Berücksichtigung von ESG-Risiken
    Katrin Weissenberg, ESG Risk, Bank Expert, European Banking Authority (EBA)
  • Bankgeschäftliche Prüfungen: the past, the present, the future
    Prof. Dr. Thomas Dietz, Referatsleiter Bankgeschäftliche Prüfungen, Hauptverwaltung der Deutschen Bundesbank in Berlin und Brandenburg
  • Umsetzung des finalen Basel III-Pakets in der EU: Ein Rückblick und erste Einblicke
    Michael Engelhard, Leiter Bankaufsicht/Politik, Deutscher Sparkassen- und Giroverband
  • Cyberrisiken – Umgang mit einer wachsenden Bedrohung
    Matthias Stoffel, Leiter S-CERT, SIZ GmbH

 

Die Hochschule für Finanzwirtschaft & Management (HFM) ist eine private, staatlich anerkannte Fachhochschule mit Sitz in Bonn. Sie bietet Berufstätigen, Auszubildenden, Abiturientinnen und Abiturienten praxisorientierte Studien- und Weiterbildungsangebote, die auf die Übernahme anspruchsvoller Fach- und Führungsaufgaben in der (Finanz-)Wirtschaft vorbereiten. Vom Wissenschaftsrat erfolgreich institutionell reakkreditiert, erfüllt die HFM ihren Bildungs- und Forschungsauftrag mit dem Anspruch auf Exzellenz und Nachhaltigkeit. Sie fördert lebenslanges Lernen und steht im fachlichen Austausch mit Führungskräften insbesondere der Finanzwirtschaft. Diese Zusammenarbeit gewährleistet, dass die Studien- und Weiterbildungsinhalte den Anforderungen der Wirtschaft entsprechen: www.s-hochschule.de

Pressekontakt:
Hochschule für Finanzwirtschaft & Management (HFM)
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