Forschungs­stelle Nachhaltigkeit

Im Mittelpunkt des unmittelbar forschungsbezogenen Bereichs stehen Fragestellungen, die sich an den Grundsätzen für verantwortungsbewusstes Bankwesen der Vereinten Nationen (Principles for Responsible Banking, United Nations Environment Programme Finance Initiative) orientieren. Durch die Berücksichtigung der ökonomischen, sozialen und ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit ergeben sich Handlungsfelder in nahezu allen Unternehmensbereichen. Forschungsfragen befassen sich dementsprechend mit Nachhaltigkeitsaspekten z.B. im Kundengeschäft, im Personalmanagement, im Geschäftsbetrieb, in der Finanzierung und Eigenanlage, in der Banksteuerung sowie in der Bankenaufsicht. 

Forschungsprojekte der Forschungsstelle

Die Forschungsstelle Nachhaltigkeit nimmt eine über die reine Forschung hinausgehende Koordinierungsfunktion wahr. Neben der Erfassung und Systematisierung von Nachhaltigkeitsinitiativen der Sparkassen-Finanzgruppe, die als Orientierungshilfe für nachhaltigkeitsinteressierte Praktiker und Wissenschaftler dient, soll eine Kontaktbörse für Nachhaltigkeitsmanager und -experten entstehen. Eine weitere Aufgabe im Rahmen der Koordination ist die Vermittlung von Forschungsanfragen aus der Praxis.

Fachliche Austauschforen 

Ein wesentliches Aufgabengebiet der Forschungsstelle Nachhaltigkeit besteht in der Förderung der Integration von Nachhaltigkeitsthemen allgemein und neuen Forschungsergebnissen im Besonderen in die Curricula der Studiengänge und wissenschaftlichen Weiterbildung. Ziel ist die Befähigung von Studierenden und Weiterbildungsteilnehmenden zur Umsetzung nachhaltiger Grundprinzipien und Handlungsweisen.

Weiterbildungsangebote der HFM

Entwicklungen, Erkenntnisse und Ergebnisse – die Forschungsstelle berichtet regelmäßig über ihre Arbeit. Dazu zählen:  

• Vorträge der Institutsmitglieder in Gremien und Veranstaltungen des DSGV und auf Veranstaltungen der HFM,
• Gründung einer eigenen Schriftenreihe,
• Publikationen in wissenschaftlichen und sonstigen Fachzeitschriften,
• Erstellung eines jährlichen Tätigkeitsberichts.

Publikationen der Forschungssstelle

Die Forschungsstelle Nachhaltigkeit plant ein Engagement im Bereich Zertifizierungen. In diesem Zusammenhang wird die Forschungsstelle als wissenschaftliches Institut der HFM Qualitätssicherungen durchführen und entsprechende Hochschulzertifikate für nachhaltigkeitsbezogene Weiterbildungsmaßnahmen vergeben.

Weiterbildungsangebote

Die Forschungsstelle Nachhaltigkeit unterstützt in diesem EU-Forschungsprojekt den Lehrstuhl für betriebswirtschaftliche Finanzwirtschaft der RWTH Aachen bei der Analyse der Anforderungen der Kreditwirtschaft an ein Zertifikat zum Nachweis der Energieeffizienz kleiner und mittlerer Unternehmen. Auf Basis der Ergebnisse von Interviews und Umfragen mit Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten und Firmenkundenbetreuende der Kreditwirtschaft sollen Empfehlungen zur Gestaltung von KMU-Zertifikaten entwickelt werden.

• Prof. Dr. Claudia Breuer
• Prof. Dr. Wolfgang Breuer | RWTH Aachen
• Dr. Andreas Knetsch, M.Sc. | RWTH Aachen

Das Projekt „Rebound-Effekte bei nachhaltigen Finanzanlagen" überprüft das aus der Energieeffizienz-Forschung stammende Konzept der Rebound-Effekte für die Finanzwirtschaft. Aufgrund politischer Anreize greifen Konsumierende oft auf energieeffiziente Technologien zurück, um ökologische Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Eine Folge können Rebound-Effekte sein – eine Lücke zwischen den potenziellen und tatsächlich realisierten Einsparungen. Z.B. können technologiebedingte Kosteneinsparungen zu einem Mehrkonsum in anderen Bereichen führen, zum Nachteil ökologischer Ziele.

• Prof. Dr. Claudia Breuer
• Prof. Dr. Wolfgang Breuer | RWTH Aachen
• Matthias Brust (M.Sc.)

Das Projekt analysiert den aktuellen Grad der Diversität in Vorständen und Verwaltungsräten in Sparkassen. Im Zentrum stehen die Vorteile einer divers aufgestellten Leitung und die Erörterung der regulatorischen Anforderungen an die Zusammensetzung von Leitungsorganen. Abschließend werden die Handlungsbedarfe und -empfehlungen abgeleitet.

• Prof. Dr. Claudia Breuer
• Prof. Dr. Anja Schulz

Seit 2. August 2022 sind Finanzdienstleister verpflichtet, in der Anlageberatung neben klassischen Anlagezielen wie Anlagedauer oder Risikotoleranz auch die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Retail-Kunden abzufragen und bei der Produktempfehlung adäquat zu berücksichtigen. Jedoch ist die Auswahl an regulatorischnachhaltigen Finanzinstrumenten und damit das Anlageuniversum noch limitiert. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen einer Kurzstudie analysiert, inwieweit sich die neuen Vorgaben umsetzen lassen, ohne dass Anlegerinnen und Anleger auf eine breit diversifizierte Portfolioallokation verzichten zu müssen.

Eine erste Kurzstudie ist abgeschlossen.

• Matthias Brust (M.Sc.)

Mehr Infos zum Projekt

Personal ist zum einen Ziel („Objekt“) von Nachhaltigkeitsmaßnahmen: Arbeitsbedingungen, Chancengleichheit und Weiterbildung. Auf der anderen Seite sind Führungskräfte und Mitarbeitende Ausführende („Subjekte“) der nachhaltigen Geschäftspolitik, die Entscheidungen treffen und Maßnahmen umsetzen. Das Projekt "Auswirkungen der Nachhaltigkeitsorientierung auf die Personalwirtschaft" erfasst die Auswirkungen der Nachhaltigkeitsorientierung auf die Personalwirtschaft und leitet Handlungsbedarfe sowie -empfehlungen in den verschiedenen Aufgabenfeldern der Personalwirtschaft ab.

• Prof. Dr. Claudia Breuer